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Geöffnet ab 3.März bis Ende November jeweils Sonntags von 14:00 - 17:00  und
für Gruppen und Schulklassen jederzeit nach Vereinbarung 
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Geöffnet Sonntags von 14:00 - 17:00 und nach Vereinbarung für Gruppen und Schulklassen

Auch heute üben Gesellschaftsspiele ihren großen Reiz aus. Einfach mal treffen, Handys aus und gemeinsam spielen, miteinander reden, miteinander Zeit verbringen - so, wie es auch schon Generationen vor uns liebten.
In einer Vitrine findet man z. B. das Brettspiel "Gänseliesl". Es ist ein Spiel für 2 bis 6 Spieler*innen. Lt. Wikipedia hat es seinen "mythologischen" Ursprung um 3000 vor Christi - den modernen Ursprung muss man jedoch im Europa des 15. - 16. Jahrhunderts ansiedeln - also ein sehr altes Spiel.

Nebenan wartet ""Der Magische Roboter" - ein Frage- und Antwortspiel - auf seinen Einsatz. Dieses Kult-Spiel hat seinen Ursprung in den 50er Jahren.

Alte Spiele, die auch heute noch gespielt werden.

Die alten Butterfässer waren aus Holz. Wenn sie länger nicht benutzt wurden, trocknete das Holz aus und die Fässer wurden undicht. Das passiert bei diesem Butterfass nicht.

Früher waren die Wäscheleinen meistens aus Baumwolle. Damit sie nicht im Regen litten, wurden die Wäscheleinen nach Gebrauch auf einer Holzkurbel aufgewickelt. Heute bleiben die Wäscheleinen draußen hängen. Sie sind aus Kunststoff und länger haltbar.

Im Hauptraum des Museums sind die Reproduktionen von 2 alten Landkarten aufgehängt worden.
Der Grundkarte von Himmelpforten von 1874 und die Karte von Kehdingen aus dem Papanatlas von 1832-48.


Die Karte von Kehdingen konnten wir als digitalen File erwerben und drucken lassen.
https://www.lgln.niedersachsen.de/startseite/geodaten_karten/historische_karten/

August Papen, der dem Königlich Hannoverschen Ingenieurkorps angehörte, gelang es von 1832 bis 1848 mit staatlicher Unterstützung Karten des Königreichs Hannover und des Herzogtums Braunschweig im Maßstab 1 : 100 000 zu verwirklichen.

Die Grundkarte von Himmelpforten haben wir bestehend aus 6 Blättern mit unterschiedlichen Maßstäben und Nordausrichtungen vom Katasteramt in Stade erworben und nach umfangreicher Bearbeitung dann als eine Karte drucken lassen.

Um alle Details der Karten zu erkennen muß man genau hinsehen,

Wir haben seit kurzem eine Feldschmiede im Museum. Es handelt sich dabei um eine kleine Esse auf einem fahr- oder tragbarem Untergestell mit einem Gebläse das mit dem Fuß angetrieben wird, ähnlich wie die alten Nähmaschinen.
Dazu gehört noch ein kleiner Amboss und die notwendigen Werkzeuge wir Hämmer und Zangen.
Der Begriff Feldschmiede stammt aus der Zeit als auf den Schlachtfeldern noch Schmiede für die Reparatur von Waffen und Gerätschaften sowie für das Beschlagen der Pferde gebraucht wurden.
Heute findet man Feldschmieden bei Reitsportveranstaltungen, wo sie aber meist mit Gas beheizt sind.

Esse

Wir haben wieder ein Krüsel im Museum hängen. Das vorherige hatte leider einen Liebhaber gefunden. Deshalb habe wir es diesmal angebunden. Sieht nicht so schön aus, ist aber leider notwendig.
Neben Wachskerzen oder Kienspan, wurden die Krüsel genannten Öllampen zur Beleuchtung eingesetzt.
In seiner einfachsten Form bestand der Krüsel aus einem rechteckigen Eisen oder Messingblech, dessen Seiten nach oben schräg abgekantet wurden, so dass sich an den spitz gefalteten Ecken der mit Öl zu füllenden Schale vier Schnaupen bildeten, in die Dochte aus Binsen oder Textilfasern eingelegt werden konnten. (Wikipedia)
Unser Exemplar ist aus Messing gegossen.

Das Harmonium in dem Schulzimmer ist leider defekt, so dass es heute für den Musikunterricht nicht mehr taugt.

Auch in unserem Museum hat die Digitalisierung Einzug gehalten.

Bei den Druckschriften (Büchern) sind wir schon ein kleines Stück vorangekommen –

Über 2300 Bücher haben wir inzwischen erfasst, über 5000 warten wohl noch, grob sortiert, in den Regalen – und es kommen immer wieder neue Bücher hinzu.

Nun haben wir aber auch mit der digitalen Erfassung des Inventars begonnen,

mit dem Schulzimmer um 1900 zur Kaiserzeit (Wilhelm II. 1888-1918).

Die Geschichte der Exponate und deren Bestimmung zu recherchieren ist teilweise sehr zeitaufwendig, und auch im Internet teilweise nur unter großem Suchaufwand zu ermitteln.

U. a. befindet sich in dieser im Original nachgebauten Schulklasse, in der max.

48 Schülerinnen der Klassen 1, 2 und 3, die in gemeinsamem Unterricht in den Schulbänken Platz fanden, auch ein Harmonium für den Musikunterricht.

Weder außen noch innen sind an dem Musikinstrument Tafeln, Schilder oder ähnlichem

angebracht, um eine zutreffende Beschreibung für die Aufnahme in unser Datenprogramm vorzunehmen.

(Natürlich!) unter Zuhilfenahme des Internets bin ich auf einen Harmonium - Restaurator und Kantor gestoßen, der helfen konnte.

Es wurden viele Mails geschrieben, Maße mitgeteilt, Bilder übersandt –

Hier das Ergebnis:

Man unterscheidet die Harmonien in Druckwindharmonium (französisches System) und Saugwindharmonium (amerikanisches System).

In unserem Klassenraum befindet sich ein Saugwindharmonium.

Es ist defekt und nicht bespielbar.

Durch Betätigen der beiden nebeneinanderliegenden Tretschemel (auch Schöpfpedale) durch Niedertreten mit den Füßen wird mit Hilfe der Schöpfbälge Luft aus dem Windmagazin und der Windlade herausgepumpt und somit ein Unterdruck erzeugt. Öffnet man jetzt ein Tonventil, strömt Luft ein und versetzt die Zungen in Schwingung und es wird der Ton erzeugt.

Unser Saugwindharmonium ist aus massiver Eiche mit seitlichen Tragegriffen.

Erbaut wurde es um 1915 von der Firma Lars Magnus Hofberg in Leipzig.

Anzahl der Registerzüge: 15.

Zu jener Zeit wurden Harmonien zu Tausenden produziert und waren zeitweilig in den Haushalten häufiger vorhanden als Klaviere.

Das Angebot, das Harmonium zu reparieren und wieder bespielbar zu machen und uns wurde sogar angeboten, z. B. in der Weihnachtszeit hierauf einen Musikabend zu gestalten, mussten wir aber dankend ablehnen, da bereits in der Vergangenheit ermittelte Reparaturkosten auf ca. 3.000€ geschätzt wurden.

Wir denken, auch nur als Anschauungsmaterial für den Musikunterricht um 1915 leistet es gute Dienste und hat seinen festen Platz im Klassenzimmer.

Um ein Fachwerkhaus anzuheben, benutzte man Bauschrauben.
Das sind aus Buchenholz geschnittene starke Schraubspindeln.
Sie wurden paarweise zusammengesetzt.
Man brauchte davon eine ganze Anzahl. Alle 1,5 bis 2 m musste bei den Außenwänden eine Bauschraube angesetzt werden.

Langsam und überall gleichmäßig wurden dann die Schrauben angezogen, bis das Haus 15-20 cm angehoben war.
Zur Absicherung wurden starke Vierkanthölzer als provisorisches Fundament untergeschoben.

In 4-5 Arbeitsgängen konnte man so ein Haus um bis zu 1 m anheben und dann nach und nach auf das neu gelegte höhere Fundament aus großen platten Feldsteinen ablegen.

Die Bilder unten zeigen neben den Bauschrauben auch die Innen- und Außen Gewindeschneider, die zur Herstellung der Bauschrauben benutzt wurden.

Zur Bewässerung waren Wasserschaufeln in vielen Teilen der Welt lange im Einsatz. Man kann damit Wasser aus tiefer liegenden Gräben auf darüber liegende Äcker schaufeln. Da die Schaufeln an einem Gestell angehängt sind ist der Kraftaufwand gering.
Ohne dieses Bild gesehen zu haben ist die Funktion der Wasserschaufel nur schwer zu ergründen.
Sehen kann man die Wasserschaufel auf der Stirnseite der linken Remise des Heimat- und Schulmuseums in Himmelpforten.
Solch eine Wasserschaukel ist im Kiekeberg Museum aufgebaut und kann dort ausprobiert werden ..

Mancher Besucher wird sich schon gefragt haben was es mit den ulkigen Badewannen im Obergeschoss des Museums auf sich hat.
Die Antwort geben die Beschreibungen der Anbieter die diese Badewanne vertrieben haben:

Moosdorf und Häusler, Berlin

Einzige praktische Wanne, welche ein Vollbad, Kinderbad, Sitzbad und Schwitzbad sowie mit 2 Eimern Wasser das erfrischende, nervenstärkende Wellenbad bietet.....

C.F.L. Dittmann, Berlin

Mit wenig Wasser gefüllt, durch anziehen der Beine, stürzt der herrliche Wellenschlagüber den Körper (keine Zimmernässe). Appata ist verwendbar zu Voll- Wellen., Kinder, Sitz, Dampf und Brausebad ist klein und handlich. wiegt 18 Kilo, dabeibequem und haltbar, als praktisch von 7000 Familien angekauft. Großartige Anerkennung; prämiert, Preis 40 Mark. Interessanter Prospekt gratis.

Kunstdruck eines Gemäldes von Julius von Ehren (1864 – 1944), das 1899 entstand.

Abmessungen des Druckes (cm): Breite 129, Höhe 100

Kenner der Hamburger Kunstszene wissen meistens auch den Ortsnamen Himmelpforten einzuordnen. Das hier vorgestellte Gemälde stammt von Julius von Ehren, der auch zum Hamburgischen Künstlerclub zählt, der von 1897 bis zu seiner letzten Ausstellung 1909 bestand. „Das von Julius Wohlers1) entdeckte waldreiche Geestdorf Himmelpforten bei Stade übte eine besondere Anziehungskraft auf die Künstlerclub-Maler aus. Hier entstanden viele bedeutende Bilder, wie zum Beispiel „Die Mädchen auf dem Schulweg“ …, die Alfred Lichtwark2) für seine „Sammlung von Bildern aus Hamburg“ erwarb. Laut Julius Wohlers hätte der Künstlerclub damals sogar erwogen, „wie in Worpswede so auch hier eine ländliche Künstlerkolonie ins Leben zu rufen, wenn nur neben dem Wald das Wasser (abgesehen vom bescheidenen Mühlenbach) nicht so ganz gefehlt hätte.““ 3)

„Im Gegensatz zur Worpsweder Schwermut bemühten sich die Hamburger um eine realistischere und vom Stimmungsgehalt eher heitere Auseinandersetzung mit den Naturvorgaben. Dabei erreichten sie eine spätimpressionistische Gestaltungsweise, die zeitweise die atmospährischen Lichterscheinungen direkt zum Motiv nahm und heute als typisch gilt für den Künstlerclub. Fasziniert von den Landschaftsbildern der französischen Impressionisten, die 1895 im Hamburger Kunstverein zu sehen waren, verbannten die Hamburger das Schwarz von ihren Paletten und drückten Dunkelheit in Farben aus. Insbesondere die intensiv-violetten Schattenfarben gerieten zum Markenzeichen der Maler.“ 4)

Zahlreiche Gemälde der Maler des Hamburgischen Künstlerclubs können in der Hamburger Kunsthalle (so auch die „Himmelpfortener Schulmädchen“) und im Altonaer Museum angesehen werden.

  1. Hamburger Maler (1867 – 1953)
  2. Kunstpädagoge (1852 – 1914) und erster Direktor der Hamburger Kunsthalle (1886 bis 1914)
  3. Meyer-Tönnesmann, Carsten, Der Hamburgische Künstlerclub von 1897, Fischerhude 1997, S. 39
  4. dito, S. 38/39

Der Herd mit dem Waffeleisen steht im Obergeschoß des Museums im Themenbereich Haushalt.

Abmessungen des Exponats außen (cm): Breite: 112,  Tiefe: 67,  Höhe: 80

Waffeleisen: Durchmesser 32 cm

Der gemauerte Herd ist etwa im Jahr 1860 gefertigt worden. Aus heutiger Sicht fasziniert ein praktisches Detail, das man wahrscheinlich gerne genutzt hat: Es gibt ein Waffeleisen mit zwei Handgriffen zum Einsetzen anstatt der Ringe der Herdplatte.

Aus welchem Haus der gut erhaltene Herd stammt, ist im Moment nicht herauszufinden.

Von der Feuerstelle zum Herd

Als Herdstelle werden offene Feuerstellen in den Häusern bezeichnet. Es handelt sich um muldenförmige, halbkugelartige Vertiefungen im Fußboden, manchmal mit verdecktem Kanal zur Luftzufuhr und zur Entfernung der Asche und dem nach oben gerichteten Rauchabzug. Die Mulde, später auch steinerne Flächen, war entweder gar nicht, oder mit Steinen oder eisernen Ringen eingefasst. Noch später werden die gemauerten Flächen bis zu 30 cm hoch.

Herdstelle

Herdstelle eines Hauses in Fischerhude 1)

Über der Feuerstelle gibt es eine Feuerschutzdecke („Rähmen“), die aus zwei aus der Herdwand ragenden Balken besteht, die mit Brettern belegt sind. Letztere dienen der Lenkung des Funkenfluges und der Verteilung des Rauches unter der Decke zum Räuchern der im Flett aufgehängten Wurst- und Fleischvorräte.

„Vom Rahmen hängt der Kesselhaken herunter, der den Kessel oder den Topf über dem offenen Feuer hält. Er ist eisern und hat eine sägeartige Form; ein an einem Bügel auf- und abschiebbarer Teil ermöglicht eine verschiedene Höhe der Aufhängung. (…) Wer als Verfolgter in den Bereich des Herdes kam, galt als unantastbar und wohl geborgen. Durch Anfassen des Kesselhakens wurden mündliche Verträge besiegelt.“ 2)

Die Herdstellen wurden im Lauf der Zeit zu fest gemauerten Einrichtungen im Haus. Das diente der Bequemlichkeit beim Betreiben und Reinigen der Feuerstelle und beim Kochen, aber auch dem so wichtigen Feuerschutz: „Vielfach … trifft man eine … jüngere Herdform: den höher aufgemauerten Herd mit gemauertem, halbrundem Schwibbogen darüber als Feuerschutz … .“ 3) Diese Form nennt man „Kamin“, aber es handelt sich noch um eine schornsteinlose Feuerstelle, die spätestens ab 1840 gebräuchlich war.

„Kamin“ aus dem Wendland 4)

Unser Himmelpfortener Exponat wurde um 1860 gefertigt. Die bauliche Voraussetzung für solche Herde mit Zügen war, dass „man dann wirkliche, zum Dach hinausführende Schornsteine an die Flettwand anbaute …“ 5) Im Schornstein befand sich eine Klappe, mit der Rauch in die Räucherkammer auf dem „Achterbodden“ umgeleitet werden konnte, sodass das Räuchern aus dem Flett verlegt wurde. Der Schornsteinschacht wurde bis unter die eisernen Herdplatten, mit der die Feuerung überdeckt wurde, geführt. „Das Backsteinmauerwerk des Herdes verkleidete man mit einer Schicht glatter Kacheln, fasste  die Ränder in Metallbänder und -schienen und gab dem Ganzen durch Metallgriffe, Metallknöpfe, Leisten und Geländer ein gefälliges Aussehen.“ 6) 

Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war der Ofensetzer ein wichtiger Lehrberuf. Er „gehört zu den ältesten Berufen, die das Handwerk kennt; seine Entwicklung verläuft parallel mit der des wirtschaftlichen und kulturellen Lebens“. 7) Eine große Bandbreite an Kenntnissen und Fertigkeiten ist hierzu erforderlich, wie die Berufsbeschreibung aussagt.

In der heutigen Zeit gibt es gelegentlich Angebote für Holz- und Kohleherde in Baumarktprospekten. Natürlich wird man auch im Internet fündig und kann über die Modellvielfalt nur staunen. Ob es dazu aber auch ein Waffeleisen gibt …?

Verwendete Literatur:

1) Lindner, Werner, Das niedersächsische Bauernhaus, Reprint nach dem Original von 1912 im Verlag Th. Schäfer, Hannover 1987, S. 30/32

2) Lindner, Werner, a.a.O., S. 30

3) Bomann, Wilhelm, Bäuerliches Hauswesen und Tagewerke in Niedersachsen, Reprint der 4. Auflage von 1941 im Gerstenberg Verlag, Hildesheim 1982, S. 70

4) Bomann, Wilhelm, a.a.O., S.73

5) vergl. Bomann, Wilhelm, a.a.O., S.70

6) Pfeiffer-Ringenkuhl, Ed. A., Technik im Haushalt, Murnau o. J., S. 31

7) Steuer, Erich (Hg.), Bundesministerium für Arbeit, Was soll ich nur werden?, Berchtesgaden 1955, S. 373

Öffnungszeiten

März bis Ende November 
jeweils Sonntags 
von 14:00 - 17:00
und nach Vereinbarung für Gruppen und Schulklassen

Kontakt

Postanschrift;
Heimat und Schulmuseum
Poststraße 6 A (Kamphof)
21709 Himmelpforten

Lothar Wille 04144/5612
Stefan Labudde 04144/6160134
Kurt Thomsen 04140/582 (Unterricht)

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