Etwas in die Ecke gedrückt zwischen Stellmacherei und Böttcherei steht im Heimat- und Schulmuseum eine Rofshaar Zupfmaschine. Wir mussten auch erst googln um Details dazu zu erfahren.
Im Polytechnischen Journal von 1880 sind wir fündig geworden.
http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj236/ar236086
Dort steht unter anderem:
"Die von den Roſshaarspinnereien bearbeiteten Roſshaare kommen bekanntlich in Form von gedrehten Zöpfen in den Handel und müssen vor der Verwendung für Möbel, Matratzen u. dgl. aus einander gezupft werden. Es geschieht dies bis jetzt vorwiegend durch Handarbeit. In neuerer Zeit sind jedoch verschiedene Apparate oder Maschinen ausgeführt worden, welche diese Arbeit bei geringerem Abfall mit groſser Zeit- und Kraftersparniſs verrichten und die sich bereits in Privatgeschäften wie auch in Eisenbahn-Reparaturwerkstätten Eingang verschafft haben, da sie altes Haar ebenso gut zupfen wie neues.
...... Die zu zupfenden Roſshaarzöpfe werden zwischen den am Ende des Auflegetisches eingesetzten Stiften, welche ein seitliches Führen der Zöpfe nach den Lagern und Schmierlöchern hin verhüten und diese dadurch von Staub und Schmutz freihalten, mit den Enden zwischen die Zuführungscylinder gelegt und werden durch die Rotation derselben in die Maschine hineingezogen. Auf der Innenseite werden sie von Zähnen der Trommel, welche mit grosser Geschwindigkeit an den Cylindern vorbeigehen, gekämmt und kommen fertig gezupft auf der gegenüber liegenden Seite der Maschine heraus."